- Förderung bei Existenzgründung durch Überbrückungsgeld
- Existenzgründung – Start in die Selbständigkeit
- Was sollte bei der Existenzgründung Beachtung finden?
- Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit
- Selbstständigkeit – Brancheninfo
Der Wunsch nach Existenzgründung ist in konjunkturell schwachen Zeiten bei vielen Menschen immer ausgeprägter und auch viele Arbeitnehmer, die unter der Altersdiskriminierung vonseiten der Arbeitgeber leiden, hegen den Wunsch nach eigener Selbstständigkeit. Wenn man sich selbständig machen will, sollte man aber genau wissen, worauf man sich einlässt. Die Selbständigkeit hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile.
Aufgrund der schlechten Arbeitsmarktsituation und den damit verbunden niedrigen Löhnen und Gehältern entscheiden sich immer mehr Menschen zu einer Selbstständigkeit, um mit einer Existenzgründung dieser negativen Entwicklung zu entkommen.
Die Gründung einer selbstständigen Existenz kann aber durchaus auch auf einer guten Geschäftsidee basieren, oder man hat eine Marktlücke erkannt, die solide genug sein muss, um eine Zukunft in der Selbständigkeit zu gewährleisten.
Auf jeden Fall sollte der Schritt in die Selbstständigkeit sehr gut überlegt werden, denn den Vorteilen, wie der Verwirklichung eigener Ideen und Ziele, die Entscheidungsfreiheit, ein höheres gesellschaftliches Ansehen bei entsprechendem Erfolg nach der Existenzgründung, ein höheres Einkommen, wenn die Auftragslage und die Kalkulation stimmen sowie ein Team, welches man sich selbst aufbauen kann, stehen auch einige Nachteile gegenüber.
Das Einkommen wird von der Auftragslage abhängen und ist vorerst nicht fest zu kalkulieren; wie der Name schon sagt, ist man als Selbstständiger ständig selbst am Arbeiten, was wiederum bedeutet, dass man zumindest in der Existenzgründerphase und am Anfang der Selbstständigkeit gewillt sein muss, einen Arbeitstag von 12 bis 16 Stunden einzuplanen, oftmals ohne Rücksicht auf familiäre Belange; weiterhin haftet man je nach der gewählten Rechtsform mit dem privaten Vermögen oder dem Stammkapital; die soziale Absicherung liegt in eigenen Händen und bedarf unbedingt eigener Vorsorge; letztendlich gibt man vielleicht auch ein gutes und relativ sicheres Angestelltenverhältnis auf.
Da aber nie ein Arbeitsplatz in einem Unternehmen absolut sicher ist, kann die Existenzgründung mit anschließender Selbständigkeit eine Alternative sein, die nach umfassenden Recherchen, Klärung der Fördermöglichkeiten, Erstellung eines Businessplans sowie Vorbereitung und Dokumentation einer Unternehmensphilosophie die Möglichkeit aufzeigt, innovative Produkte herzustellen oder Dienstleistungen anzubieten, die Befriedigung von Kundenbedürfnissen zu übernehmen und seine eigenen Stärken und Kenntnisse optimal einzusetzen.
In der Regel sollte sich bei einer Selbständigkeit auch eine höhere Motivation zur Arbeit einstellen, sonst sind die unternehmerischen Ziele nicht erkannt worden.
Förderung bei Existenzgründung durch Überbrückungsgeld
Die Förderung von Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit wurde neu gestaltet und bedeutet eine gewisse Sicherheit für eine begrenzte Zeit. Arbeitslose, die sich selbstständig machen wollen, erhalten zur Förderung der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit den sogenannten Gründungszuschuss. Dieser fasst die bisherigen Einzelmaßnahmen, das Überbrückungsgeld und den Existenzgründungszuschuss (Ich-AG), zusammen. Diese Regelungen zur Existenzsicherung unterstützten die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit nicht unerheblich
Existenzgründung –
Start in die Selbständigkeit
Wer über eine Existenzgründung in die Selbstständigkeit startet und seine Selbstständigkeit auf Dauer erhalten möchte, sollte nicht nur mit den Förderungen vom Arbeitsamt (Agentur für Arbeit) rechnen, da diese nur für einen gewissen Förderzeitraum gezahlt werden. Am Anfang sind diese Fördermittel für Gründer einer Firma zum Beispiel zum Bezahlen der Beiträge für Krankenversicherung, Rentenversicherung und einer freiwilligen Arbeitslosenversicherung gedacht. Ohne ein, der geplanten Selbständigkeit angemessenes Eigenkapital, wird man sich aber kaum mit Erfolg selbständig machen können. Eine gute Idee reicht in der Regel nicht, ein ausreichendes finanzielles Polster sollte schon vorhanden sein.
Meist werden vorhandene Rücklagen für die Existenzgründung gebraucht; durchaus kann es vorkommen, dass man ein Darlehen für den ersten und weiteren Geschäftsbetrieb aufnehmen muss, bis sich das Geschäftsmodell früher oder später zur lukrativen Existenz entwickelt.
Was sollte bei der Existenzgründung Beachtung finden?
Die Grundlage für eine erfolgreiche Selbstständigkeit sind Aufträge! Dort sollte man vorab eine Marktanalyse und Forschung betreiben, um nicht am Bedarf vorbei zu produzieren. Bewerten Sie die Möglichkeiten realistisch und schätzen Sie die Aufwendungen und Voraussetzungen ein.
Wird für die Existenzgründung ein Kredit oder ein Darlehn von einer Bank oder einem anderen Geldhaus benötigt, sind für Sie als Jung-Unternehmer die Aussichten auf eine Finanzierung relativ gering. Planen Sie also finanzielle Spielräume ein. Des Weiteren sollten Sie am Anfang die monatlichen Belastungen so niedrig wie möglich halten, denn bis die ersten Einnahmen zu erwarten sind, dauert es in der Regel länger, als Sie als Zahlungsziel auf der Rechnung vermerkt haben.
Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit
Zunächst sollte man die Grundidee der eigenen Selbständigkeit seinem zuständigen Berater bei der Agentur für Arbeit nahe legen und sich von diesem in ein Existenzgründer-Seminar (Coaching) einladen lassen. Diese Seminare gibt es in allen größeren Städten und sie sind für Kunden vom Arbeitsamt kostenlos. Hier kann man im Kreise von Menschen, die einen ähnlichen Weg gehen wollen, seine Gründungsidee konkretisieren und prüften, sowie die Schritte unter fachlicher Anleitung erarbeiten, die zur Existenzgründung notwendig sind.
Ist die Seminarleitung kompetent, dann sorgt sie auch dafür, dass während des Seminars bereits mit dem Schreiben des Businessplans begonnen werden kann. Denn ein Businessplan ist Voraussetzung der Finanzierung der Existenzgründung durch das Arbeitsamt. Dieser Plan wird erstellt und einer fachkundigen Stelle (IHK, Gewerbeamt, Gutachter) zur Beurteilung eingereicht. Wer hierfür in Frage kommt, erfährt man auch während des Seminars. Möglicherweise hat der Coach Kontakte zu fachkundigen Stellen, die diese Dienstleistung kostenlos ausführen. Liegt eine positive Stellungnahme und Befürwortung vor, kann man den Antrag auf Existenzgründung bei der Agentur für Arbeit stellen.
Selbstständigkeit – Brancheninfo
Wer selbstständig zum Beispiel einen Kurierdienst oder selbständig ein Kleintransportunternehmen gründen will, braucht einen langen finanziellen Atem. Nicht unerheblich und auch nicht ungewöhnlich ist, dass viele Auftraggeber im Transportgewerbe sehr lange Zahlungsziele haben. Das heißt Kosten wie Kraftstoff, Beiträge zu Versicherungen, eventuelle Reparaturen oder andere laufende Ausgaben müssen von Ihnen während der Anfangszeit vorfinanziert werden. Da kommen schnell einige tausend Euro zusammen.
TIPP: Bezahlen Sie auch als Existenzgründer Ihre Rechnungen fristgemäß, Ihr Name und Ihr guter Ruf sowie ein kontinuierlicher Auftragsbestand hängen gerade in der Anfangsphase an einem seidenen Faden. Bonität und Liquidität sind Begriffe, die Sie als Newcomer schnell lernen sollten. Sonst freuen sich Ihre Wettbewerber über Ihre Selbständigkeit mehr als Sie! Vergessen Sie auch nicht, die Kalkulation Ihrer Waren oder Dienstleistungen in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die Rentabilität eines Unternehmens und das eigene Engagement sind die wichtigsten Säulen für eine erfolgreiche Selbständigkeit.