- Wo findet man Bohrinseln?
- Arten von Bohrinseln
- Arbeiten auf einer Bohrinsel
- Verdienst
- Leben auf einer Bohrinsel
- Bewerbung für eine Arbeit auf einer Bohrinsel
- Welche Berufe sind auf der Bohrinsel gefragt?
- Frauen auf der Förderplattform
Wenn die Bemühungen, in Deutschland oder im angrenzenden Ausland Arbeit zu finden, nicht von Erfolg gekrönt wurden; man körperlich fit ist, dazu noch flexibel und belastbar und einen relevanten Beruf gelernt hat, ist man „Reif für die Insel“ – die Bohrinsel.
Eine Bohrinsel, auch Bohrplattform genannt, ist eine meist auf riesigen Stahl- oder Stahlbetonstelzen im Meeresgrund verankerte Konstruktion, die der Betreiberfirma zur Suche von Erdgas oder Erdöl dient.
Nach einer erfolgreichen Suche wird die Bohrinsel durch eine Förderplattform ersetzt. Eine Bohrinsel ist wie auch eine Förderplattform eine kleinen Stadt auf dem Meer, teilweise arbeiten bis zu 1000 Menschen auf einer Bohrinsel oder Förderplattform.
Der unstillbare Durst vor allem der Industrieländer nach Öl treibt die Förderunternehmen weltweit in immer abgelegener und schwerer zugängliche Gebiete. Der globale Wettlauf um die letzten Oel- und Gasreserven lässt Bohrinseln aus dem Meer wachsen. So wird heute auch keine Rücksicht auf meteorologische Besonderheiten und geologische Strukturen des Zielgebietes genommen; wichtig ist der Erfolg bei der Suche nach Öl und die Erschließung von Gas- oder Ölfeldern.
Wer auf einer Förderplattform arbeiten möchte, sollte sich zunächst grundlegend informieren. Die allgemeine Meinung zu Voraussetzungen, Möglichkeiten und Gegebenheiten weicht, gerade wenn es um Jobs und Arbeit auf einer Bohrinsel geht, oft sehr stark von der Realität ab.
Wo findet man Bohrinseln?
Weltweit, von der Antarktis bis zum Nordatlantik werden Bohrinseln und Plattformen betrieben. Eine Häufung von Anlagen findet man in der Nordsee, vor Schottland, Norwegen, ebenso im Golf von Mexiko, im Atlantik vor Brasilien und im Nordpazifik.
Arten von Bohrinseln
Bei Bohrinseln kann man in verschiedene Arten unterscheiden:
- Feste Plattform: Eine auf dem Meeresboden verankerte Plattform steht auf einem oder mehreren Sockeln aus Beton oder Stahl in maximal 550 Meter tiefem Wasser.
- Halbtaucherbohrinsel: Diese Bohrinsel ist als Ponton ausgeführt und schwimmfähig. Mit Hilfe von Ballasttanks, die unterhalb der Plattform angebracht sind, kann die Höhe über dem Meeresspiegel variiert werden. Dies dient der Stabilität bei rauer See und stürmischem Wetter. Die Plattform wird mit Ankern oder einem eigenen Antrieb über dem Bohrloch gehalten. Die maximale Wassertiefe beträgt dabei zwischen 1600 und 3100 Meter.
- Flexible Plattform: Ebenfalls eine schwimmfähige Bohrinsel, die mit Stahlseilen zum Meeresboden über dem Bohrloch fixiert wird. Maximale Wassertiefe: zirka 1000 Meter.
- Schwimmende Plattform: Eine als schwimmfähiger Körper ausgelegte Bohrinsel. Im Gegensatz zu Halbtaucherplattformen ist die gesamte Unterkonstruktion als Ballast- oder Lagertank konzipiert. Befestigung über Stahlseile und Anker, Wassertiefe bis zu 2000 Meter.
- Hubbohrinsel: Diese Bohrinsel verfügt über drei oder vier vertikal bewegliche Gerüstbeine aus Stahl. Zur Arretierung der Plattform über dem Bohrloch werden die bis zu 180 Meter langen Gerüstbeine bis auf den Meeresboden abgesenkt. Diese Bohrinsel ist transportabel.
- Turmplattform: Auch diese Bohrinsel steht auf einem oder mehreren Gerüstbeinen aus Stahl fest auf dem Meeresboden und ist nicht schwimmfähig. Maximale Tiefe: rund 1000 Meter.
- Bohrschiff: Hierbei dient ein Schiff, welches über dem Bohrloch positioniert wird, als Plattform oder Bohrinsel. Es bereitet die Öl-Förderung aber nur vor. Eingesetzt wird ein Bohrschiff ab einer Wassertiefe von etwa 3000 Metern.
Arbeiten auf einer Bohrinsel
Unzählige Anzeigen in Zeitschriften und im Internet verbreiten das Image des harten Bohrinsel-Jobs mit astronomischen Verdienstmöglichkeiten. Doch was ist wirklich an diesen Geschichten über die Bohrinsel-Arbeit wahr?
Die Anzahl an freien Stellen auf einer Bohrinsel der verschiedensten Betreiber ist eher begrenzt. Wer einen Job auf einer Ölbohrinsel ausführen möchte, sollte eine besondere persönliche Eignung und eine qualifizierte spezifische Ausbildung in seiner Bewerbung nachweisen können. Da eine Bohrinsel eine komplette Infrastruktur hat und wie eine kleine Stadt funktioniert, ist eine Vielzahl von verschiedenen Qualifikationsrichtungen und Berufen gefragt. Ausgebildete Elektriker, Schweißer, Köche, Mechaniker, Ingenieure usw. mit Berufserfahrung haben gute Chancen, mit einer Bewerbung für einen Job auf einer Bohrinsel in Zukunft die bizarre Welt der krassen Gegensätze auf einer Ölbohrinsel im Meer kennenzulernen. Selbst Frauen können sich für einen Job auf einer Bohrinsel bewerben, denn auch dort gibt es frauentypische Arbeiten wie in der Reinigung, Küche, Krankenstation oder in der Verwaltung. Tausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beginnen jährlich auf Bohrinseln einen neuen Job. Sie arbeiten jeweils 14 bis 21 Tage in 12 Stunden-Schichten, dann haben sie 21 Tage Urlaub.
Verdienst
In einer recht breiten Spanne bewegen sich die allgemein zugänglichen Daten über Löhne und Gehälter auf einer Bohrinsel. So sollen die Anfangsgehälter zwischen 3.000,- und 6.000,- Euro monatlich, je nach Qualifikation und Einsatzbereich, liegen. Eine verbindliche Aussage kann auf dieser Seite nicht gegeben werden, da genaue Daten wohl nur von den Firmen bei einer Einstellung zu erhalten und auch die Bedingungen bei den Mineralölfirmen recht unterschiedlich sind.
Leben auf einer Bohrinsel
Hat man es geschafft, einen der begehrten und gut bezahlten Jobs auf einer Bohrinsel zu bekommen, wohnt man meist in komfortablen 1- und 2-Bettzimmern mit Bad oder Dusche und WC. Eigener Fernseher, Reinigungsdienst, Wäscheservice etc. ist in der Regel inklusive. Auch sämtliche Verpflegungen auf der Bohrinsel sind kostenlos. Die Reisekosten werden ebenfalls von den Betreiberfirmen bezahlt. Für Unterhaltung in der Freizeit stehen Fitness- und Aufenthaltsräume, Kino, Billard, Cafeteria und andere Möglichkeiten zur Verfügung. Die Arbeit ist hart, aber man kann recht komfortabel wohnen und leben auf einer Bohrinsel. Und außerdem lohnt es sich!
Bewerbung für eine Arbeit auf einer Bohrinsel
Wer sich erfolgreich für einen Job bewerben und auf einer Bohrinsel arbeiten möchte, der sollte nicht nur Meister seines Fachs, sondern auch körperlich absolut gesund sein. Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit sind Eigenschaften, die bei einem Job auf einer Bohrinsel gefordert werden. Schließlich ist die Arbeit nicht ganz ungefährlich und jeder Tag ist eine neue Herausforderung.
Welche Berufe sind auf der Bohrinsel gefragt?
Für die Arbeiten beim direkten Bohr- und Förderbetrieb kommen meist nur Ingenieure und technische Fachkräfte in Frage. Die meisten der auf einer Bohrinsel Beschäftigten arbeiten schon einige Jahre bei den verschiedenen Betreiberfirmen, wie PTTEP Australasia, Santa Fe International Corporation (SFIC) oder StatoilHydro. Wer durch die Arbeit auf einer Bohrinsel sein Geld verdienen möchte, sollte diesen Entschluss bereits in jungen Jahren fassen und in Sachen Ausbildung zielgerichtet und konsequent vorgehen. Voraussetzung für das Arbeiten auf einer Bohrinsel sind fundierte Fachkenntnisse. Eine einfache Berufsausbildung als Maschinenschlosser oder Monteur wird bei einer Bewerbung oft nicht ausreichen. Vorteilhafter können spezifische Ausbildungen wie Prozessleitelektroniker oder Konstruktionsmechaniker im Zusammenhang mit anderen Fähigkeiten für einen Arbeitsplatz auf einer Bohrinsel sein. Aber auf jeder Bohrinsel werden natürlich auch Hilfskräfte für einfache Tätigkeiten gebraucht.
Frauen auf der Förderplattform
Wie oben schon beschrieben, können sich auch Frauen für eine Arbeit auf einer Bohrinsel bewerben. Im gesamten Service- und Dienstleistungsbereich fallen Arbeiten auf einer Bohrinsel an, die durchaus auch von Frauen bewältigt werden können. Nicht selten sind Ehepaare auf Bohrinseln anzutreffen, die einen Teil ihres Arbeitslebens damit verbringen, die Freizeit-Romantik mit dem guten Einkommen auf einer Bohrinsel zu verbinden.
Unser Tipp zum Job und der Arbeit auf der Bohrinsel
Im Internet finden Sie zahlreiche Angebote und Geschichten über das Arbeiten auf Gas- oder Ölbohrinseln. Prüfen Sie selbst den Wahrheitsgehalt dieser Erzählungen. Nicht alles, was zum Thema Arbeiten auf einer Bohrinsel angeboten und publiziert wird, ist seriös. Sollten Sie aufgefordert werden, für Informationen zum Thema „Arbeiten auf einer Bohrinsel“ vorab Geld zu überweisen oder anderweitig in Vorkasse zu gehen, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten!
Direkte Kontakte zu den Betreiberfirmen wie etwa Shell oder DEA zu knüpfen, ist immer der beste Weg. Oft lohnt es sich auch, neben den deutschen Standorten an der Nordsee wie Hamburg, Bremen oder Emden, auch in anderen Ländern (entsprechende Sprachkenntnisse vorausgesetzt) wie zum Beispiel in Norwegen, Australien oder Kanada direkt bei den Firmen nachzufragen und sich zu bewerben.