- Nachunternehmen, Subunternehmen und Servicepartner im Einsatz
- Subunternehmer am Bau
- Tätigkeitsbereich und Vertrag
- Subunternehmer – Vertrag & Rechtssicherheit
- Subunternehmer gesucht – Aufträge suchen
Ein Subunternehmer, auch Nachunternehmer genannt, ist ein offiziell rechtlich und wirtschaftlich unabhängiges Unternehmen, welches aufgrund eines abgeschlossenen Werk- oder Dienstvertrages im Auftrag eines anderen Unternehmens (Hauptunternehmer) eine Leistung erbringt.
Ein Subunternehmer bezieht in der Regel seine Aufträge vom Hauptunternehmer, der durch öffentliche Ausschreibungen oder andere Akquise zu den Aufträgen für sein Unternehmen kommt. Meist sind die Aufträge so voluminös oder aber in einem eng gesteckten Zeitrahmen zu erledigen, dass der Hauptunternehmer auf externe Hilfe (von einem Subunternehmer) angewiesen ist. Um Aufträge fristgemäß zu erledigen, partizipieren Subunternehmer von den vollen Auftragsbüchern der großen Unternehmen.
Viele Firmen setzten in jüngster Zeit im Rahmen von Rationalisierungsmaßnahmen verstärkt Subunternehmer ein, denn durch das sogenannte Outsourcing können Kosten minimiert werden. Das Unternehmen bleibt flexibel und kann auch größere Aufträge dank der Subunternehmer kostengünstig und somit wirtschaftlich realisieren.
Die vorwiegend in der Bauwirtschaft, der Reise- und Logistikbranche anzutreffende Subunternehmerschaft ist wohl die niedrigste Hierarchiestufe in einer Selbstständigkeit, denn das volle Risiko eines Auftrages werden dem Subunternehmer aufgebürdet, während der Hauptauftragnehmer in der Gewinnabschöpfung einige Stufen über dem Subunternehmer steht. In der Regel werden auch nur „Hungerlöhne“ an Subunternehmer gezahlt, die trotzdem noch froh sind, ihr vielleicht aus der Arbeitslosigkeit heraus gegründetes Unternehmen mit den Aufträgen aus einer Subunternehmerschaft über Wasser halten zu können.
Einen Vorteil hat der Subunternehmer auch: Oftmals wird er mit Aufträgen; basierend auf entweder guten Erfahrungen des Hauptauftraggebers bei der Erledigung bisheriger Arbeiten oder wegen der momentan zur Verfügung stehenden großen Anzahl von Aufträgen, überschüttet. Dann ist der Subunternehmer ein Glied in der Kette der boomenden Wirtschaft und trägt mit seinen Steuern auch noch zum Wohlergehen der gesamten Gesellschaft bei.
Nachunternehmen, Subunternehmen und Servicepartner im Einsatz
In der Transport- und Logistikbranche hat sich der Einsatz von Nachunternehmern (Subunternehmer) inzwischen so entwickelt, dass viele Firmen ohne eigenen Fuhrpark agieren. Rechtliche Grundlage für Aufträge und Verträge mit einem Subunternehmer sind die Bestimmungen eines abgeschlossenen Werkvertrags oder des Werkliefervertrags. Als potenzielle Vorteile beim Einsatz von Subunternehmen können die Einsparung von Lohn- und Lohnnebenkosten angesehen werden. Außerdem muss kein kostenintensiver Fuhrpark vorgehalten werden. Für viele „Speditionen“ ein einträgliches Geschäft; brauchen sie doch nur ein Büro mit allen erforderlichen Kommunikationssystemen, gegebenenfalls noch eine Lagerhalle für logistische Aufgaben.
So arbeiten zum Beispiel die meisten Paket- und Kurierdienste bei der Zustellung und Abholung mit zahlreichen Subunternehmen aus dem Bereich Kleintransporte und Lkw bis 7,5 t zusammen. Beispielgebend kann die Deutsche Post genannt werden, die mit ihren Subunternehmen im Bereich Paketzustellung (DHL- hier heißen Subunternehmer Servicepartner) eine Vorreiterrolle ausübt. Aber auch andere Unternehmen, wie GLS und Transmed bedienen sich der Subunternehmer und können aufgrund des Überangebotes an Transportkapazitäten die Konditionen oft erheblich drücken.
Subunternehmer am Bau
Auf vielen Baustellen in Deutschland sind durch preiswerte (selbstständige) Arbeitnehmer aus dem Ausland oder Subunternehmer die Baukosten in einem vertretbaren Rahmen zu halten. Da der Druck durch die Bauherren oder Auftraggeber immer größer wird, verlagert sich die Bauausführung ständig weiter nach unten. Viele Baufirmen sind nur noch im administrativen Bereich tätig, während billigere Subunternehmer vor Ort für möglichst wenig Geld den Auftrag ausführen. Speziell im Trockenbau, bei der Fenstermontage, beim Rohbau, Estrich oder im Bereich Dachdecker arbeiten oftmals nur noch Subunternehmen, wobei auch Qualitätsmängel dann nicht auszuschließen sind. Bei den Vergaberichtlinien der Auftraggeber spielt meist nur das Thema Angebotspreis eine entscheidende Rolle.
Tätigkeitsbereich und Vertrag
Weitere Tätigkeitsschwerpunkte für Subunternehmen sind neben den genannten Arbeiten am Bau und im Transportgewerbe die Montage, Reinigung und Gebäudereinigung, der Sicherheitsdienst, Autotransport, die Neuwagen-Überführung, der Gerüstbau, das Adressmarketing sowie Callcenter-Aufgaben.
Subunternehmer – Vertrag & Rechtssicherheit
Egal in welcher Branche Sie Aufträge als Subunternehmer annehmen möchten, als absolute Grundlage für eine erfolgreiche Auftraggeber- Auftragnehmer- Beziehung sollte immer ein wasserdichter Subunternehmervertrag vorhanden sein. In diesen Vertrag gehören alle relevanten Einzelheiten, wie Vertragsgegenstand, Vertragsbestandteile, Leistungsänderungen, Zusatzaufträge, Vergütung, Arbeitskräfte und Nachunternehmen, Ausführungsfristen, Vertragsstrafe, Vergütungsgefahr, Abnahme, Mängelansprüche, Zahlung und Skonto, Sicherheitsleistung, Bauleistungsversicherung, Baustrom, Bauwasser, Baureinigung, Bauschuttbeseitigung, Kündigung, Schlussbestimmungen und sonstige Vereinbarungen schriftlich fixiert. Eine Vorlage und die Möglichkeit zum Download für einen Mustervertrag findet man im Internet.
TIPP: Beachten Sie bei den Verträgen, dass seit dem 01.04.2004 die Erweiterung des § 13b Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 UStG gültig ist, nach dem die Umsatzsteuer für Subunternehmer am Bau durch die auftraggebende Baufirma zu entrichten ist!
Subunternehmer gesucht – Aufträge suchen
Wer als Subunternehmer einen Auftrag sucht, hat verschiedene Möglichkeiten. Die beste und Erfolg versprechende ist, wenn man schon Verbindungen in seriöse Unternehmen hat, bei denen man bereits positive Erfahrungen über die Zahlungsmoral und Fairness in dieser Partnerschaft gemacht hat.
Eine weitere Möglichkeit ist, bei bekannten und großen Unternehmen in der gewünschten Branche gezielt nachzufragen und sich zu bewerben. Dies kostet nichts und der persönliche Kontakt fördert oftmals die Bereitschaft der marktbeherrschenden Unternehmen, es mit dem „kleinen, unbedeutenden Subunternehmer“ zu probieren, der in der Regel keine Konkurrenz darstellt. Weiterhin gibt es im Internet eine Vielzahl von Subunternehmer – Börsen, die nur darauf warten, Auftraggeber und Auftragnehmer zusammenzubringen.
Fazit: Eine Subunternehmerschaft ist kein Zuckerschlecken und die Erträge dabei halten sich auch in Grenzen. Sie kann aber der Einstieg in eine halbwegs gesicherte Existenz sein und sollte von beiden Vertragspartnern –wie der Name auch sagt- als Partnerschaft gesehen werden. Dies ist weder auf den Baustellen die Regel noch bei den zahlreichen Transportunternehmen, die Subunternehmer beschäftigen. Trotzdem lässt sich das Thema nicht verdammen, da bei Einhaltung des Reglements für beide Seiten Vorteile und Gewinne zu erwirtschaften sind.
Allerdings belegen Meldungen in den verschiedenen Medien immer wieder, dass vor allem ausländische Subunternehmer, wie Polen oder Tschechen regelrecht ausgebeutet werden und oftmals unter erbärmlichen Bedingungen ihr Dasein fristen, um ein paar Euro als Subunternehmer zu verdienen.