Studium oder Ausbildung?

Wenn man das Abitur in der Tasche hat, stehen alle Möglichkeiten für ein Studium offen. Man hat den höchsten Bildungsabschluss erworben, der im deutschen Schulsystem zu erwerben ist. Entscheidet man sich für ein Studium, um die Karriereleiter weiter zu erklimmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Wege, dieses Ziel erfolgreich zu erreichen.

Studium und Studieren.

Grundlage einer zukünftigen guten beruflichen Perspektive kann ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität sein. Dabei zählen nicht nur die Aussichten auf eine bessere berufliche Position und statistisch gesehen eine geringere Gefahr, arbeitslos zu werden, sondern auch das gesellschaftliche Ansehen.

Außerdem ist ein Studium als eine wissenschaftliche und intellektuelle Herausforderung zu betrachten.

Was, wo und wie studieren?

Erkennen Sie deshalb frühzeitig den richtigen Lebensweg und finden Sie die Grundlage für den späteren Erfolg in Beruf, Job und für die Karriere in einem Studium. Ob man dabei ein Fernstudium für Informatik absolviert oder ein Direkt-Studium für Umweltschutz ist unerheblich, der Weg ist das Ziel.

Duales Studium

Ein duales Studium funktioniert ähnlich wie die duale Berufs-Ausbildung. Beim dualen Studium wird Theorie und Praxis durch qualitativ hochwertige duale Studiengänge so kombiniert, dass Studierende und Unternehmen gleichermaßen davon profitieren können.

Wesentlichstes Merkmal beim dualen Studium ist der ständige Wechsel zwischen Theorie und Praxis in einem Unternehmen. Duale Studiengänge werden hauptsächlich von großen Firmen und Unternehmen aus der Wirtschaft in Zusammenarbeit mit einer Fachhochschule oder Hochschule angeboten. Der immatrikulierte Student hat im Regelfall einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen. Durch den Wechsel vom praktischen Teil (Arbeit bzw. Praktikum in der Firma) und dem theoretischen Teil (Lernen und Besuch von Vorlesungen zum Beispiel in der Fachhochschule) bezeichnet man dieses Studium als Dualstudium. Der ausschlaggebende Vorteil beim dualen Studium besteht für den Student darin, dass er vom Unternehmen eine meist recht ansprechende Ausbildungsvergütung erhält und die Chancen auf eine spätere Übernahme in das Unternehmen recht groß sind. Der Vorteil für eine das Dualstudium unterstützende Firma ist, dass sie nach Abschluss der Ausbildung einen für das Unternehmen spezialisierten Mitarbeiter erhält, welcher von Anfang an Ergebnisse liefert und die betrieblichen Strukturen schon kennt; lange Einarbeitungszeiten entfallen somit.

TIPP: Informationen und aktuelle Links zu freien Stellen im dualen Studium finden Sie im Internet. Dort suchen Unternehmen engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

BA-Studium an der Berufsakademie

Mit Berufsakademie (BA) wird eine Studieneinrichtung im Bildungsbereich bezeichnet, die ein Studium mit starkem Praxisbezug anbietet. Die theoretischen Ausbildung an der Berufsakademie ist mit der praktischen Ausbildung in einem Unternehmen verknüpft. Die Abschlüsse an einer Berufsakademie werden als staatliche Bezeichnungen „Diplom-… (BA)“ oder bei akkreditierten Studiengängen mit der staatlichen Abschlussbezeichnung „Bachelor“ vergeben. Dabei handelt es sich nicht um akademische Grade, sondern im Gegensatz zu einem Uni-Abschluss um staatliche Abschlussbezeichnungen.

Ein Studium an einer Berufsakademie wird im Regelfall von einem Unternehmen beziehungsweise sozialen Einrichtungen, welche mit der Berufsakademie kooperieren, unterstützt. Interessenten bewerben sich also nicht direkt bei der BA, sondern bei der unterstützenden Institution.

Zugangsvoraussetzung BA

Zugangsvoraussetzungen für das Studium an einer Berufsakademie ist meist die fachgebundene Hochschulreife. Oft reicht die Fachhochschulreife nicht aus. Für Berufstätige, welche neben der Ausübung ihres Berufs ein Studium an einer BA durchführen möchten, gelten oft andere Anforderungen und Zugangsvoraussetzungen zur Zulassung zu einem BA- Studium. Leider sind diese Regelungen in den Bundesländern von Deutschland unterschiedlich. Es kann sich also auch lohnen, in anderen Bundesländern Informationen einzuholen.

Fernstudium

Viele, oft schon wohlsituierte Menschen im mittleren Lebensalter überlegen sich, ihre berufliche Laufbahn zu ändern beziehungsweise auszubauen. Wer bereits mit beiden Beinen im Leben steht und ein festes monatliches Einkommen bezieht, für den ist es oft zu riskant, die Arbeitsstelle zu kündigen und ein Vollzeitstudium zu beginnen.

Da an fast allen Hochschulen Fernstudiengänge angeboten werden, ermöglicht ein Fernstudium allen, die aus unterschiedlichen Gründen ein herkömmliches Präsenzstudium an einer Hochschule nicht besuchen können, ein Erststudium oder ein Aufbaustudium zu absolvieren. Für viele Berufstätige ist es eine Chance, Fachkenntnisse berufsbegleitend zu vertiefen und einen akademischen Abschluss mit allen daraus folgenden Vorteilen zu erwerben.

Ein Fernstudium bietet sich dann als berufsbegleitendes Studium an. Im Zeitalter des Internet und der Online-Kommunikation existieren viele Studienangebote, welche auch online betreut werden. So kann neben der Ausführung des aktuellen Berufs studiert werden. Bei so einem Onlinestudium beziehungsweise Fernstudium sollte beachtet werden, dass dies in Bezug auf die persönliche Freizeit erhebliche Einschnitte mit sich bringen kann. Auch können erhebliche Kosten durch eventuelle Studiengebühren anfallen. Hochschulen, die solche Studiengänge anbieten, findet man in der Regel im Internet. Oft können hier auch gezielt Informationen zum Thema Studium angefordert werden.

TIPP: Vorteil eines Fernstudiums: Da eine Fernhochschule keine Platzprobleme wie eine Präsenzuniversität hat, gibt es in der Regel auch keinen Numerus Clausus (NC), also einen bestimmten Notendurchschnitt des Abiturs, den man zu erfüllen hat. Durch ein Fernstudium erhalten also selbst „Faulenzer“ eine Chance auf Weiter- und Ausbildung, die während der Prüfungsphasen in der normalen Schulzeit nicht allzu engagiert waren.

Die beliebtesten Studienrichtungen und Orte

Das Fachgebiet BWL – Betriebswirtschaftslehre ist in Deutschland hartnäckig die Nummer Eins auf der Beliebtheitsskala. Dicht gefolgt wird BWL von Interessengebieten in der Reinfolge der Beliebtheit der Studiengänge: Jura, Maschinenbau, Germanistik, Erziehungswissenschaften, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Anglistik, Humanmedizin und VWL. Aber auch solche Studienrichtungen wie Fotografie, Tourismus, Psychologie, Sprachen bzw. Dolmetscher, Sozialpädagogik, Innenarchitektur, Altertumswissenschaften, Tiermedizin sowie Physiotherapie und Pharmazie stehen in der Gunst der Studenten.

In über 100 deutschen Städten bieten fast 400 Universitäten und Fachhochschulen insgesamt mehr als 1.400 Studiengänge in Form von Magister, Diplom, Bachelor und Master an. Bei den beliebtesten Orten für ein Studium haben die Großstädte die Nase vorn. So stehen derzeit etwa bei Betriebswirten Köln und Münster hoch im Kurs, gefolgt von Düsseldorf und Mannheim. Schlusslichter sind aktuell Freiberg, Osnabrück und Frankfurt. Juristen zieht es dagegen mehr an die Humboldt-Universität (HU) und an die FU Berlin, nach Bochum und nach Hamburg.

Geheimtipp: Eine bundesweite Analyse zum Hochschulranking ermittelte ein erhebliches regionales Gefälle. Eindeutiger Spitzenreiter im Ländervergleich ist Baden-Württemberg, noch zufriedener sind allerdings Studenten in Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: Centrum für Hochschulentwicklung

Tauschbörse für Studienplätze

Hat man von der ZVS nicht den Wunsch-Studienplatz bekommen oder einfach keine Lust mehr auf diese Uni? Dann helfen Studienplatz-Tauschbörsen weiter; dort kann man im Direkttausch oder auch im Ringtausch den Studienplatz tauschen.

Hochschularten

Die verschiedenen Universitäten sind geprägt von ihren speziellen wissenschaftlichen, künstlerischen oder anwendungsorienterten Aufgabenstellungen und besitzen ein jeweils eigenständiges Profil. Je nach den eigenen Zukunftswünschen wird man sich in einer der folgenden Einrichtungen bewerben:

  • Universität: Universitäten bieten zum Studium eine wissenschaftliche Ausrichtung und bilden den traditionellen Kern des Hochschulwesens.
  • Fachhochschule: Fachhochschulen bieten eine stärker anwendungsbezogene Ausbildung für die Bereiche Ingenieurwesen, Gestaltung, Wirtschaft sowie Soziale Arbeit und Pflege und bilden einen starken Pfeiler in der deutschen Hochschullandschaft.
  • Fachhochschulen für Öffentliche Verwaltung des Bundes und der Länder: An den Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung des Bundes und der Länder erfolgt die Ausbildung für Laufbahnen des gehobenen nichttechnischen Diensts.
  • Kunst- und Musikhochschulen: Diese Einrichtungen erlauben ein Studium im künstlerischen Bereich. Das Studienangebot umfasst die Bildenden Künste wie auch die Architektur, Innenarchitektur und die Darstellenden Künsten.
  • Kirchliche/Philosophisch-Theologische Hochschulen: Ein Studium der theologischen Wissenschaft, einschließlich der zu ihr hinführenden oder für sie bedeutsamen philosophischen, natur- und humanwissenschaftlichen Disziplinen, ist an diesen Hochschulen möglich.

Studium finanzieren

Auch beim Thema Studienfinanzierung sind die Regelungen von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Man nehme nur das Beispiel Studiengebühr, welche in einigen Ländern ganz oder teilweise eingeführt wurde, in anderen wiederum nicht. Wer ein Studium aufnehmen möchte, sollte gerade bei der Finanzierung ausreichende Recherchen betreiben. Oft läst sich der Lebensunterhalt als Student durch Bafög und durch Zuwendungen der Eltern finanzieren. Als Student hat man auch oft einen rechtlichen Anspruch auf Unterhalt beziehungsweise Hilfe zum Lebensunterhalt. Zusätzlich haben viele Studenten für sich die Möglichkeit entdeckt, durch einen Nebenjob oder eine Nebentätigkeit weitere Finanzquellen für sich zu erschließen.

Studieren im Ausland

Das deutsche Bildungssystem ist auch oder gerade beim Thema Studium sehr unübersichtlich. Der Blick in benachbarte Länder kann sich für ein Studium oft lohnen. Gerade wenn es um Zugangsvoraussetzungen für bestimmte Fachrichtungen geht, können die nationalen Regelungen sehr unterschiedlich sein. Für das Studium im Ausland benötigt man in der Regel den Nachweis über ausreichende Sprachkenntnisse. Aber auch bei manchem Studium im Inland, vor allem bei international ausgerichteten Master-Studiengängen, wird oft ein passendes Zertifikat vorausgesetzt.